„Es passiert eigentlich nicht viel – außer das ganze Leben!“
Ein vergnüglicher Moment des gegenseiten Einvernehmens, als ich mit Guido Krey nebenan im Wernhers saß. Guido ist der Mann für die Belletristik im Buchladen. Für unseren Buchladenblog wollte ich von ihm wissen, worum es seiner Wahrnehmung nach in der Literatur geht. Welches sind die großen Themen in dieser Kunstform, die oftmals Seismograph der Gesellschaft ist?

Wie leben wir? Wollen wir das so?
Drei Bücher lagen vor uns. Zwei davon stehen exemplarisch für eine Reihe von Romanen, die sich mit den bestehenden Verhältnissen und deren Sinnhaftigkeit beschäftigen: Hochdeutschland von Alexander Schimmelbusch (Tropen Verlag) und So enden wir von Daniel Galera (Suhrkamp, aus dem brasilianischen Portugiesisch übersetzt von Nicolai von Schweder-Schreiner).
Während Alexander Schimmelbusch von einem Investmentbanker aus dem Taunus erzählt, der das System in Frage stellt und von Revolution träumt, treffen wir in Daniel Galeras Roman auf drei Freunde, die einst, Ende der 90er, Anfanger der 2000er Jahre, an die demokratische, freiheitliche Kraft des Internets glaubten und sich nun am Grab eines Freundes im Rückblick auf die letzten Jahren Fragen nach Freundschaft, Nähe, Erfolg, Hoffnung und Scheitern stellen. Muss alles so sein, wie es ist? Oder geht es auch anders? Was gibt dem Leben Halt, wenn das Wünschen nicht mehr hilft?
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