Denn entgegen der weit verbreiteten Vorstellung wurden nicht nur »die Russen« zu Tätern, sondern auch Amerikaner, Franzosen und Briten. Auf Basis vieler neuer Quellen umreißt Miriam Gebhardt erstmals historisch fundiert das Ausmaß der Gewalt bei Kriegsende und in der Besatzungszeit. Zugleich beschreibt sie eindrücklich, wie die vergewaltigten Frauen in späteren Jahren immer wieder zu Opfern wurden: von Ärzten, die Abtreibungen willkürlich befürworteten oder ablehnten, von Sozialfürsorgern, die Schwangere in Heime steckten, von Juristen, die Entschädigungen verweigerten. Und nicht zuletzt von einer Gesellschaft, die bis in unsere Tage die massenhaft verübten Verbrechen am liebsten beschweigen und verdrängen würde.
Miriam Gebhardt ist Historikerin und Journalistin und lehrt Geschichte an der Universität Konstanz. Neben ihrer journalistischen Arbeit habilitierte sie sich mit einer Studie über »Die Angst vor dem kindlichen Tyrannen. Eine Geschichte der Erziehung im 20. Jahrhundert« (2009). Bei DVA erschienen zuletzt ihre Bücher Rudolf Steiner. Ein moderner Prophet (2011) und Alice im Niemandsland. Wie die deutsche Frauenbewegung die Frauen verlor (2012). Sie lebt in Ebenhausen bei München.
Paula e.V. Beratungsstelle für Frauen ab 60 bietet psychosoziale Beratung und Therapie für Frauen aller Nationalitäten, mit und ohne Behinderung. Mit Beratungs-, Fortbildungs- und Supervisionsangeboten unterstützen wir Angehörige sowie Fachkräfte aus dem Gesundheitsbereich im Umgang mit älteren bis hochaltrigen Frauen.