Das schleichende Ende des Alleinernährer-Modells verändert den Alltag in den Familien. Immer mehr Mütter wollen erwerbstätig sein. Immer mehr Väter würden gerne weniger arbeiten, um mehr Zeit für die Familie zu haben. Der Alltag vieler Eltern sieht aber anders aus: Eine partnerschaftliche Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit kann bisher nur ein verschwindend geringer Teil verwirklichen. Es sind nach wie vor die Frauen, die oft in Teilzeit arbeiten. Umgekehrt sieht es bei der unbezahlten Arbeit aus: Frauen übernehmen nach wie vor den Großteil der Sorge- und Pflegearbeit. Dies zeigt: Zeitpolitik und Geschlechtergerechtigkeit sind zwei Seiten einer Medaille.
Die Grüne Bundestagsfraktion hat es sich zum Ziel gesetzt, Männern und Frauen mehr Selbstbestimmung über ein wichtiges Gut zurückgeben: ihre Zeit. Über unsere Vorschläge, wie die partnerschaftliche Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit unterstützt und mehr Zeit für Familie Realität werden kann, wollen wir diskutieren.
Stefanie Lohaus und Tobias Scholz haben den Praxistest gemacht. Sie leben das 50/50-Prinzip – und das ganz bewusst. Sie teilen sich die Arbeit im Haushalt sowie die Betreuung ihres Sohnes fair auf und arbeiten beide (fast) Vollzeit. Ihre Erfahrungen, die Reibungen mit dem Umfeld und im Arbeitsalltag, die Herausforderungen – und Freuden –, die den Familienalltag bestimmen, haben sie in dem Buch »Papa kann auch stillen« aufgeschrieben. Nach einer Lesung aus ihrem Buch wollen wir mit den beiden über ihre Erfahrung und darüber, was Politik tun kann und soll, sprechen.
Aus der Bundestagsfraktion mit dabei sind Katja Dörner MdB, stellv. Fraktionsvorsitzende, Katharina Dröge MdB, Sprecherin für Wettbewerbspolitik, und Ulle Schauws MdB, Sprecherin für Frauen- und Kulturpolitik.
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