Mir hat das Buch außerordentlich gut gefallen. Jarka Kubsova erzählt die Geschichte von zwei Frauen auf zwei Zeitebenen. Sie verbindet die Gegenwart und die Vergangenheit mit der Frage nach den Folgen von Frühkapitalismus auf das Leben und Arbeiten von Frauen, ihrem Verhältnis zueinander und Hexenverfolgung als wirtschaftspolitisches Instrument.
Zwei Frauen, zwei Zeiten, hier wie dort Ausgrenzung, Ungerechtigkeit und das Streben nach Selbstbestimmung. Und über allem eine Erinnerung an die Kraft von Solidarität.
Mit gutem Grund auf der Shortlist für das Lieblingsbuch der unabhängigen Buchhandlungen!
Ich mag die klangvolle, schöne Sprache von Jarka Kubsova – ich glaube, sie könnte mir alles erzählen. Demnächst dann „Bergland“ von ihr, ihren vorigen Roman, den es im Taschenbuch gibt.
Im Hamburger Marschland lebt ums Jahr 1580 Abelke Bleken. Sie führt allein einen Hof, trotzt Jahreszeiten und Gezeiten. Und sie versucht, sich gegen ihre Nachbarn zu behaupten, in einer Zeit, die für unabhängige Frauen lebensgefährlich ist. Fast fünfhundert Jahre später zieht Britta Stoever mit ihrem Mann und ihren Kindern in die Marschlandschaft. Ihre Arbeit als Geografin hat sie für die Familie aufgegeben, das neue Zuhause ist ihr noch fremd. Sie unternimmt lange Spaziergänge durch die karge Landschaft, beobachtet die Natur und lernt, in Bracks und Deichlinien die Spuren der Vergangenheit zu lesen. Dabei stößt Britta auf das Leben der Abelke, auf Ausgrenzungen und Ungerechtigkeiten, die beängstigend aktuell sind. Fasziniert taucht sie tiefer und tiefer ein – und merkt, wie viel sie im Leben der anderen Frau über sich selbst erfährt.