Andrea Wulf hat eine monumentale Biografie über Alexander von Humboldt vorgelegt. Darin beschreibt sie nicht nur den großen Naturforscher und Entdeckungsreisenden des 19. Jahrhunderts als einen Kosmopolit, sondern zeigt auch die Aktualität seines Naturverständnisses auf. Eindrucksvoll und reich bebildert gibt dieses Buch Einblick in die Gedankenwelt eines Mannes, der als erster die Welt als lebendigen Organismus deutete. Eine beeindruckende Lektüre.
Was hat Alexander von Humboldt, der vor mehr als 150 Jahren starb, mit Klimawandel und Nachhaltigkeit zu tun? Der Naturforscher und Universalgelehrte, nach dem nicht nur unzählige Straßen, Pflanzen und sogar ein »Mare« auf dem Mond benannt sind, hat wie kein anderer Wissenschaftler unser Verständnis von Natur als lebendigem Ganzen, als Kosmos, in dem vom Winzigsten bis zum Größten alles miteinander verbunden ist und dessen untrennbarer Teil wir sind, geprägt. Die Historikerin Andrea Wulf stellt Humboldts Erfindung der Natur, die er radikal neu dachte, ins Zentrum ihrer Erkundungsreise durch sein Leben und Werk. Sie folgt den Spuren des begnadeten Netzwerkers und zeigt, dass unser heutiges Wissen um die Verwundbarkeit der Erde in Humboldts Überzeugungen verwurzelt ist. Ihm heute wieder zu begegnen, mahnt uns, seine Erkenntnisse endlich zum Maßstab unseres Handelns zu machen – um unser aller Überleben willen.