Dieser Bildband und die wunderbaren Interviews haben mich sehr angerührt. Es ist im Moment auch mein privates Thema. Wie gestalten wir das Leben im Alter? Die Bedeutung der eigenen vier Wände, die Vertrautheit zu den liebgewordenen Sachen. Das alles möchte erhalten bleiben, trotz Krankheit und Gebrechen. Der wunderbare Bildband macht Mut und gibt Freude und erinnert einen jeden Tag daran, sich auch um das eigene Werden frühzeitig Gedanken zu machen.
„Altweiberwohnen“ erzählt von dem Schuss Sommer im Winter des Lebens. Neunzehn allein und selbstständig lebende Frauen – fast alle weit über 80 – geben Einblicke in ihren Alltag und ihre Wohngeschichte. Die hinreißenden Porträts zeigen die jahrzehntelange Vertrautheit mit den eigenen vier Wänden, die Liebe zu Büchern, zum Garten, zu Kram und Kitsch, aber auch, wie man sich mit Treppen, Einkaufshilfe, mit und ohne Auto lebensklug arrangiert. Dabei offenbart sich, wie viel Bemerkenswertes im Alltäglichen steckt und wie viel Schönheit und erlesenes das scheinbar unspektakuläre Detail birgt. Die einfühlsamen Interviews von Ulrike Scherzer und die außergewöhnlichen Fotografien von Juliana Socher zeichnen ein sensibles Bild über den Alltag des Wohnens im Alter.