Auch wenn 9/11 den erzählerischen Hintergrund von Bobby darstellt, so hat Eddie Joyce mit seinem Debüt vor allem einen vielschichtigen Familienroman vorgelegt, der mit großer Sympathie und Wärme das Leben der einzelnen Mitglieder der Familie Amendola schildert. Für mich ist dies – neben Der leuchtend blauen Faden – eine der besten Familiengeschichten, die man zur Zeit lesen kann. Wie bei Elizabeth Strout ist es auch Joyces Geheimnis, seinen Charakteren stets auf Augenhöhe zu begegnen, ihre Integrität zu wahren und sie nicht aufgrund ihrer Fehler zu verurteilen. Ein großartiges Buch!
Fast zehn Jahre ist es her, dass Bobby Amendola als Feuerwehrmann beim Einsturz der Twin Towers sein Leben lassen musste, und noch immer sind die Wunden in seiner irisch-italienischen Familie nicht verheilt. Weder bei dem Vater, der selbst Feuerwehrmann war, noch bei der Mutter, die weiterhin jeden Morgen in das unveränderte Zimmer des toten Sohnes geht. Auch beim großen Bruder, einem erfolgreichen Firmenanwalt, bricht der wohlgeordnet-sorgenfreie Alltag gerade auseinander, während das Leben seines Bruders Franky noch nie anders als zerbrochen war. Und dann will Bobbys Witwe ausgerechnet am neunten Geburtstag von Bobby Junior einen neuen Mann mitbringen in das Familienhaus auf Staten Island ...