Ein Buch für laue Sommerabende auf dem Balkon. Was ist Heimat? Ist sie ein realer Ort, den man verlieren kann, oder ist sie die Summe aus Erinnerungen an vergangene Zeiten? Auf einfühlsame Weise geht der Roman diesen Fragen nach. Lesestoff für alle Fans italienischer Lebenskultur.
Nicola und sein Vater haben sich breitschlagen lassen, Großvater Leonardo zu begleiten, um die Wohnung am Meer zu verkaufen, unten in Apulien, wo schon lange keiner mehr war. Das sind sie dem Nonno schuldig, der, "groß und stark wie ein Krieger", Analphabet und Kommunist, alle Kinder und Enkel der Familie erzogen hat, die der Arbeit wegen in den Norden gezogen ist. Doch jetzt scheint die große Familie auseinanderzufallen, und für jeden stellt sich die Frage: Wo bin ich wirklich zu Hause?
Widerwillig machen sich Großvater, Vater und Sohn gemeinsam auf den Weg, jeder erfüllt von seinen ganz eigenen Erinnerungen. Für Nicola ist la casa al mare das Feriendomizil, der Ort der ersten Liebschaften, für den Vater die Erinnerung an seine eigene Jugend, für Nonno Leonardo die Heimat, in die doch alle einmal zurückkehren wollten, das letzte gemeinsame Bindeglied. Behutsam nähern sich die drei ganz unterschiedlichen Männer einander an. Drei Generationen, die sich erinnern, drei Sprachen, um das Italien von gestern und heute zu erzählen, die Emigration und den Verlust der Wurzeln, den Wunsch, neu aufzubrechen und einen Ort zu finden, an dem man bleiben will.