Ein Nippeser Volksgarten existierte von 1893 bis 1902 zwischen der Neusser Straße, der Mauenheimer Straße und dem Niehler Kirchweg. Ein Weiher bildete den Mittelpunkt der Grünanlage. An seinem Ufer stand ein Gartenpavillon. Der Zugang zum Nippeser Volksgarten erfolgte durch die gleichnamige Restauration an der Neusser Straße 315.
Nach der Schließung des Nippeser Volksgartens wurde der Weiher zu- und das Gelände aufgeschüttet. Darauf entstand das neue Wohnviertel um den Königin-Luise-Platz, heute Erzbergerplatz. Der Weiher befand sich in einer alten Rheinrinne, die durch Nippes verlief. Die Fluten der Rheinhochwasser füllten sie und überschwemmten das sog. „Nippeser Tiefgebiet“, Teil eines großen Retentionsraumes zwischen Nippes und Niehl. Zum Schutz vor Überflutung errichtete man in dieser Rinne den Riehler Damm.
Oberhalb des Weihers hatten bereits die Römer auf hochwasserfreiem Terrain einen Bauernhof (villa rustica) errichtet, später siedelten die Franken hier. Das Gewässer ist in einer schriftlichen Urkunde aus dem 13. Jahrhundert erstmals als Fischteich erwähnt, auf Landkarten ab dem Jahr 1758 belegt.
Die Wohnortnamen Nippes und Mauenheim lassen sich auf diesen Weiher zurückführen. Das Buch zeigt die vielfältige Bedeutung dieses seit rund hundert Jahren nicht mehr vorhandenen, aber Jahrtausende bestehenden Weihers für das Werden und Wachsen des heutigen Stadtteils Köln-Nippes auf: siedlungsgeschichtlich, namensgeberisch, städtebaulich, wirtschaftlich, ökologisch und hochwassertechnisch.