Der Autor war 23 Jahre alt, als er Anfang 1939 im Exil diesen Roman schrieb. Erzählt wird das Schicksal von Otto Silbermann, einem jüdischen Geschäftsmann, dessen soziale Existenz erst vernichtet wird und der dann in den Tagen nach den Novemberpogromen 1938 nach Belgien zu flüchten versucht. Der erstmals auf Deutsch erscheinende Roman schildert eindringlich die Lebenswirklichkeit eines verfolgten Juden – alltäglich und traurig.
Der jüdische Kaufmann Otto Silbermann, ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft, wird in Folge der Novemberpogrome aus seiner Wohnung vertrieben und um sein Geschäft gebracht. Mit einer Aktentasche voll Geld, das er vor den Häschern des Naziregimes retten konnte, reist er ziellos umher. Zunächst glaubt er noch, ins Ausland fliehen zu können. Sein Versuch, illegal die Grenze zu überqueren, scheitert jedoch. Also nimmt er Zuflucht in der Reichsbahn, verbringt seine Tage in Zügen, auf Bahnsteigen, in Bahnhofsrestaurants. Er trifft auf Flüchtlinge und Nazis, auf gute wie auf schlechte Menschen. Noch nie hat man die Atmosphäre im Deutschland dieser Zeit auf so unmittelbare Weise nachempfinden können. Denn in den Gesprächen, die Silbermann führt und mithört, spiegelt sich eindrücklich die schreckenerregende Lebenswirklichkeit jener Tage.