Frankfurt 1963. Eva, gelernte Dolmetscherin und jüngste Tochter der Wirtsleute Bruhns, steht kurz vor ihrer Verlobung. Unvorhergesehen wird sie gebeten, bei einem Prozess die Zeugenaussagen zu übersetzen. Ihre Eltern sind, wie ihr zukünftiger Verlobter, dagegen: Es ist der erste Auschwitz-Prozess, der in der Stadt gerade vorbereitet wird. Eva, die noch nie etwas von diesem Ort gehört hat, folgt ihrem Gefühl und widersetzt sich ihrer Familie. Sie nimmt die Herausforderung an, ohne zu ahnen, dass dieser Jahrhundertprozess nicht nur das Land, sondern auch ihr eigenes Leben unwiderruflich verändern wird.
Frankfurt in den 1960er Jahren. Viele jüngere Menschen wissen nichts oder wenig von den Gräueltaten im Nationalsozialismus, die Älteren üben sich in der Kunst der Verdrängung. Denn darüber spricht man nicht: "Lass das doch mit den alten Zeiten", sagen Evas Eltern, als die junge Übersetzerin als Dolmetscherin im beginnenden Auschwitzprozess verpflichtet wird. Und die mit ehemaligen KZ-Gefangenen in Berührung kommt. Das führt nicht nur mit ihren Eltern zu Verwerfungen, sondern auch mit ihrem Verlobten.
Westdeutsche Geschichte, die sich liest wie ein Film oder eine Serie. Kein Zufall: Die Autorin Annette Hess schrieb auch die Drehbücher zu Ku'damm 56 und Weissensee.