In seinem zweiten Roman erzählt der Autor vom Aufwachsen zwischen einem elitären Wiener Gymnasium und einer geheimem Karriere als Gamer. Von 2012-2020 begleiten wir den Schüler Till in der Welt, in der er sich bewegt, folgen seiner Entwicklung. Seinem toxischen Klassenlehrer Dolinar, dem Tod seines Vaters, der schwierigen Beziehung zu seiner Mutter entflieht er durch exzessives Spielen von „Age of Empires 2“. Ein zugleich witziges wie kühles Buch, das klassische Elemente des Internatsromans mit der Gegenwart von Digitalität und Corona verbindet. Dem realen Österreich werden zudem viele kleine Denkmäler gesetzt. Grandios!
Ein elitäres Wiener Internat, untergebracht in der ehemaligen Sommerresidenz der Habsburger, der Klassenlehrer ein antiquierter und despotischer Mann. Was lässt sich hier fürs Leben lernen? Till Kokorda kann weder mit dem Kanon noch mit dem snobistischen Umfeld viel anfangen. Seine Leidenschaft sind Computerspiele, konkret: das Echtzeit-Strategiespiel Age of Empires 2. Ohne dass jemand aus seiner Umgebung davon wüsste, ist er mit fünfzehn eine Online-Berühmtheit, der jüngste Top-10-Spieler der Welt.
Nur: Wie real ist so ein Glück?
Tonio Schachinger erzählt von einer Jugend zwischen Gaming und Klassikerlektüre, von Freiheitslust, die sich bewähren muss gegen flammende Traditionalisten – und von dem unkalkulierbaren Rest, der nicht nur die Abschlussklasse 2020 vor ungesehene Herausforderungen stellt. Dabei sind die Wendungen so überraschend, sein Humor so uneitel und nahbar: Echtzeitalter ist Beispiel und Beweis für die zeitlose Kraft einer guten Geschichte. Und ein großer Gesellschaftsroman.