Ich gebe es zu: Sehr jungen Autoren gegenüber hege ich eine gewisse Skepsis. Oft sind die Geschichten zu verträumt, die Sprache nicht ausgereift die Charaktere zu flach. Ulla Scheler – geboren 1994 – hat mich eines besseren belehrt. Sowohl die Geschichte, als auch die Charaktere sind facettenreich gezeichnet. Aber besonders die bildgewaltige Sprache hat es mir angetan. Und so wird man von einem Gefühlswirrwarr ins nächste getrieben und wünscht sich, man hätte einen Stift und ein Blatt Papier parat, um die klügsten und schönsten Sätze in diesem Buch für später niederzuschreiben.
Ben ist seit Ewigkeiten Hannas bester Freund. Er ist anders. Wild, tollkühn, ein Graffiti-Künstler, ein Geschichtenerzähler. Und keiner versteht Hanna so wie er. Nach dem Abi packen die beiden Bens klappriges Auto voll und fahren zum Meer. An einen verwunschenen Strand, um den sich eine düstere Legende rankt. Sie erzählen sich Geschichten. Bauen Lagerfeuer. Kommen einander dort nahe wie nie zuvor. Und Hanna hofft, endlich hinter das Geheimnis zu kommen, das Ben oft so unberechenbar und verzweifelt werden lässt. Doch dann passiert etwas Schreckliches ...