Als spätberufene Fahrradenthusiastin begeistert mich, wenn ich in Hannah Ross' Buch erfahre, dass das Herumfahren mit dem Fahrrad nicht nur Freude macht, sondern die Gesellschaft verändert. Dass das Radfahren die Emanzipation der Frauen ins Rollen brachte und das Fahrrad geradezu eine Revolution in Fortbewegung, Mode und Selbstverständnis der Menschen auslöste, erzählt die britische Autorin sachkundig, gut gelaunt und mit greifbarer innerer Überzeugung.
Kein Wunder: Sie selbst ist "Mitglied des örtlichen Fahrradclubs und hilft geflüchteten Frauen ehrenamtlich dabei, Rad fahren zu lernen. Wann immer sie kann, packt sie ihre Satteltaschen und macht sich auf die Reise - und zwar immer mit dem Rad. Am liebsten fährt sie (langsam) Berge hoch. Außerdem verbringt sie zu viel Zeit damit, über das nächste Fahrrad nachzudenken, das sie wirklich »braucht«." So ist es bei mairisch zu lesen und am besten kauft man auch gleich die nicht minder fabelhafte "Philosophie des Radfahrens" aus demselben Verlag.
Ach ja, schön und liebevoll gestaltet ist das Buch auch noch. Das perfekte Geschenk für radbegeisterte Freunde und Freundinnen!
In REVOLUTIONS erzählt Hannah Ross die Geschichte des Fahrrads aus weiblicher Perspektive. Sie führt uns von den Anfängen des Radfahrens im 19. Jahrhundert, als Frauen unglaubliche Widerstände überwinden mussten, bis in die Gegenwart und rund um die Welt, von Europa und den USA bis in den Nahen Osten, nach Indien und Australien. Die inspirierenden Lebensgeschichten vieler außergewöhnlicher Rad-Pionierinnen, Rennfahrerinnen, Feministinnen und Abenteurerinnen zeigen, warum eine selbstbestimmte Position der Frau von Beginn an mit dem Radfahren verknüpft war: Das Fahrrad als echte »feministische Freiheitsmaschine«.
Ross berichtet mit großer Leidenschaft von dem Glück, das wir durch das Radfahren erleben und davon, wie schon eine kleine Radtour ein ganzes Leben verändern kann.
Aus dem Englischen von Daniel Beskos.