Der Debütroman spielt im Jahre 1994 in Casablanca. Die 16-jährige Sarah und ihre Mutter - beide haben einen französischen Pass - wohnen mit Blick auf ein Elendsviertel. Nur ein Zaun trennt sie vor dem sozialen Aus. Und das droht täglich. Denn Sarahs Mutter bestiehlt ihre Liebhaber. Die schöne Sarah geht auf die Jagd nach einem reichen Ehemann, ihr Revier ist das Umfeld des französischen Gymnasiums, das die Söhne der reichen Marokkaner besuchen. Ihr Ziel ist der dickliche, weltabgewandte Motorradfreak Driss. Mit poetischer Sprachgewalt, einem genauem soziologischen Blick erzählt der Text von den schmerzhaften Lernprozessen einer jungen Frau. Unbedingt lesenswert!
Aus dem Französischen von Nicola Denis.
Sarah, die sechzehnjährige, bildschöne Französin, hat nichts. Driss, der Sohn einer der wohlhabendsten muslimischen Familien hingegen hat alles, ist reich wie der König. Sarah beschließt, ihn zu verführen, ihn zu heiraten. Ihr Weg dahin führt sie durch die Stadt Casablanca, in all ihren Facetten: von den Armenbaracken mit den Prostituierten und Abgeschlagenen, wo Sarah mit ihrer Mutter lebt, bis in die Villenviertel auf den Hügeln, zu den reichen Jugendlichen, die jointsrauchend in üppigen Gärten an Pools sitzen und nachts durch die Clubs der Stadt ziehen – während sich unten, in den Baracken, alle nach einem Ort weit weg sehnen, einem unerreichbaren Ort. Sarah ist entschlossen, diesen Ort zu erreichen, ganz gleich, was sie dafür opfern muss.
So reich wie der König erzählt vom Aufstieg und Fall einer jungen Frau im Casablanca der 1990er Jahre. Von einer pulsierenden Stadt voller Widersprüche und zwei jungen Menschen, für die die Liebe notgedrungen zur Verhandlungsmasse wird. Ein Roman von sinnlicher und poetischer Sprachgewalt, der zwischen Schönheit und Härte changiert.