Ich habe in letzter Zeit einige Krimis mit Sheriffs gelesen, die auf dem Land spielen: Casle Freeman, Herren der Lage. Oder Gary Disher, Barrier Highway. Beides tolle Geschichten mit charismatischen Hauptfiguren. Undedingt lesenswert. Aber besonders empfehlen möchte ich Ihnen den Kentucky-Krimi von Chris Offutt. Von der ersten Seite an war ich in der Geschichte: lakonische Dialoge, spannende Handlung und kurze Naturbeschreibungen. Klasse! Aber die beiden anderen taugen auch. Die Übersetzung kommt aus dem Englischen von Anke Caroline Burger.
Mick Hardin, Ermittler für das CID der US-Army, ist auf Heimaturlaub. Seine Frau ist hochschwanger, doch sie reden nicht miteinander. Seine Schwester Linda, erst kürzlich zum ersten weiblichen Sheriff von Rowan County aufgestiegen, steht vor ihrem ersten Mordfall, den ihr die lokalen Politiker am liebsten wegnehmen würden. Der übliche Chauvinismus oder geht es um mehr? Mit ihrem Bruder Mick macht sich Linda an die Lösung des Falls, denn sie weiß, dass unter der schönen und rauen Hügellandschaft Kentuckys die Gewalt brodelt und die offizielle Justiz keinen guten Stand hat. Bleibt nur die Frage, was tödlicher ist: die Menschen oder die Landschaft und was sie aus ihnen macht?