Davide Morosinotto hatte mich im letzten Jahr schon mit seinem Kinderbuch „Die Mississippi-Bande“ überzeugt und ich bin begeistert, dass er mit „Verloren in Eis und Schnee“ noch einen drauf setzen konnte. Diesmal wird der Leser in die Sowjetunion zu Beginn des zweiten Weltkrieges entführt und erlebt mit den Zwillingsgeschwistern ein teils nervenaufreibendes, teils sehr berührendes Abenteuer in einer der aufwühlendsten Zeiten unserer Zeit – denn es geht für beide und ganz Leningrad um nicht weniger als Leben und Tod.
Die Innengestaltung des Buches ist wieder einmalig geworden und zeigt, warum kein digitales Buch mit dem gedruckten mithalten kann. Für den „Spiegel“ ist dieser Roman das Jugendbuch des Jahres und ich kann mich hier nur anschließen. Ein wichtiges, besonderes Buch ab 12 J. Die Übersetzung kommt aus dem Italienischen von Cornelia Panzacchi.
hr dürft euch nicht verlieren!, hat die Mutter den Zwillingen Nadja und Viktor eingeschärft. Doch im überfüllten Bahnhof werden sie auseinandergerissen. Viktor verschlägt es nach Sibirien. Für ihn wird der Weg zurück zu einem Kampf gegen Hunger und Kälte. Nadja hält sich währenddessen auf einer Festung versteckt, wo sich die Lage ebenfalls zuspitzt. Abgeschnitten von der Außenwelt und ohne Nachricht voneinander versuchen die Geschwister verzweifelt, sich wiederzufinden.