Ungewöhnlich ist die Wir-Perspektive, aus der erzählt wird: Trotz der Distanz, die sich für mich daraus ergibt, hat die Geschichte einen starken Sog entwickelt und ich habe gespannt weitergelesen. Ungewöhnlich, faszinierend, toll erzählte Zeitgeschichte.
Sie kommen von überall auf der Welt: Frauen, deren einzi-ge Gemeinsamkeit darin besteht, dass ihre Männer an der Entwicklung der Atombombe beteiligt sind. In New Mexico erwartet sie ein improvisiertes Leben hinter Stacheldraht. Die absolute Geheimhaltung des »Manhattan Project« durchdringt alle Aspekte ihres Alltags: Namen werden geändert, Kontakte unterbrochen. Ihr Leben ist definiert durch die Dinge, die sie nicht sagen, die Briefe, die sie nicht schreiben, die Freiheiten, die sie sich nicht nehmen können. Und doch bildet sich auf dem verlassenen Schulgelände mitten im Nichts allmählich eine Gemeinschaft. Babys werden geboren, Freundschaften entstehen. Das Leben behauptet sich. Und die Frauen wachsen zusammen, bis sie mit einer einzigen Stimme sprechen. Sie erzählt davon, was wirkliche Humanität im Angesicht des Kriegs bedeutet.