Gibt es Bücher, die sich besonders gut für Männer eignen und kein Krimi sind? Zum Glück Pauline könnte eines sein. Die Geschichte ist kurz erzählt: Paris, ein Mitvierziger als Protagonist der vor viele Veränderungen gestellt wird: Jobverlust, Ehekrise, kompliziertes Verhältnis zu den eigenen Eltern und den eigenen Kindern und das alles begleitet von einem akuten Rückenleiden. Im Laufe der Geschichte löst er Knoten für Knoten in seinem alten Leben, findet eine neue Existenz und eine neue Liebe und überwindet sein Rückenleiden. Über den aktuellen Stand seines Leidens wird man auf amüsante Weise auf dem Laufenden gehalten: Intensität der Schmerzen, Gemütslage: bestrebt mit der Vergangenheit anzuschließen. David Foenkinos kann wunderbar erzählen, auch wenn er sich mit Pauline manche Plattheit erlaubt hat. Meine Favorit: Der entlassene Architekt quartiert sich in einem heruntergekommenen Hotel ein und beteiligt sich am zukünftigen Umbau. Na, welchen Beruf übt Pauline wohl aus? Es ist gute Unterhaltung, auch für Männer geeignet und nicht abschrecken lassen von dem extrem kitschigen Titel! Der Originaltitel lautet: Je vais mieux was so viel heißt wie »Es wird wieder besser gehen« – wer möchte das nicht?
Dem Helden in David Foenkinos neuem Roman ist sofort klar, dass etwas nicht stimmt: rasende, unerklärliche Rückenschmerzen plagen ihn und gehen nicht mehr weg. Es beginnt, begleitet von Ängsten und quälenden Phantasien, die übliche medizinische Ursachenforschung, Notfallklinik, Orthopädie, Röntgenpraxis und immer warten, warten, warten.
Aber auch die Kernspintomographie liefert nur nebulöse Resultate und vielleicht hat die seltsame Magnetfeldtherapeutin doch recht, es ist gar nichts Körperliches. Denn unser von Schmerzen heimgesuchter Erzähler mag ein Häuschen in einem Vorort von Paris haben, zwei nette Kinder, eine reizende Frau und einen anständigen Beruf in einem bedeutenden Architekturbüro, aber das ist alles nur Fassade. In der Firma wird er übel gemobbt, Élise, die Frau, will sich scheiden lassen, zu den Kindern hat er den Kontakt verloren und die Eltern haben ihn noch nie gemocht. Zeit, ein paar Knoten aufzulösen. In der Firma fängt unser Held als Erstes an, und zwar durchschlagend.