Ich gestehe: Die Bücher von David Foenkinos haben mein besonderes Augenmerk. Nathalie küsst habe ich sehr, sehr gern gelesen. Im Moment arbeitet der 39jährige Autor das Thema »Männliches Älterwerden« in unterschiedlichen Büchern ab; mich interessiert die Thematik nur bedingt. Bernard ist der typische Antiheld, wie er in vielen Büchern auftritt. Etwas schüchtern, etwas unentschlossen, häufig sprachlos, aber durchaus sympathisch. Einer jener Männer, die vom modernen Leben leicht überfordert sind und in ihren besten Jahren in eine schwere Krise stürzen. Tochter im Ausland, Job weg, finanzielle Sorgen, Frau an einen anderen verloren. Bernard zieht zurück zu den Eltern und betritt das »Mausoleum seiner Jugend«. Eigentlich ist Zurück auf Los eine Allerweltsgeschichte. Doch David Foenkinos macht daraus eine Tragikkomödie. Witzig und schlagfertig, ohne in Klamauk abzudriften, erzählt er vom »Männlichen Älterwerden«, vom Scheitern und vom Neuanfang.
Sein Name, das hat Bernard immer gespürt, birgt eine Gefahr, bei aller Nettigkeit, ja komödiantenhafter Harmlosigkeit. Und nun, Bernard ist 50 geworden und glaubt an ein ruhiges Leben bis ans Ende seiner Tage, da passiert es: Eine Serie von Katastrophen fegt alle Gewissheiten fort. Es beginnt mit Nathalie, Bernards Frau mit ihren schönen, langen, schwarzen Haaren, die er so großartig findet, dass es ihm gereicht hätte, bloß mit ihren Haaren verheiratet zu sein. Als Bernards und Nathalies Tochter Alice mit 20 auszieht, bahnt sich in der eher harmonischen Ehe eine Krise an, die sich zum Debakel ausweitet. Aber das ist noch nicht alles. Was man guten Gewissens verraten kann ist, dass dieser im besten Sinne gewöhnliche, im Übrigen sympathische Mensch für das, was ihm bevorsteht, nicht gewappnet ist. Ob es die Arbeit ist oder das Verhalten der guten Freunde auf nichts ist mehr Verlass, vor allem nicht auf die Frauen. Bernard muss sogar wieder bei seinen alten Eltern einziehen, die er auch noch nie so richtig verstanden hat. In diesem so komischen wie melancholischen Roman folgen wir mitfühlend und mit einem leichten Schauer der Angst Bernards, einem postmodernen Buster Keaton, der seinen Michel Houllebecq unfreiwillig intus hat und am Ende trotz allem seinen Platz in der von Krisen geschüttelten Welt findet.